Im Rahmen des Programms reSTART Unternehmertum, das sich auf die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen konzentriert, hatten wir die Gelegenheit, in einem Interview alles über unsere Anfänge, unsere Philosophie, unsere Transformation und vor allem über unsere Träume und Ziele für die Zukunft zu erfahren. Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen!:)
Den Originalartikel kannst du hier lesen. #restartpodnikani
GoodWays ist ein tschechisches Unternehmen, das von einer Zukunft träumt, die auf einem gesunden Lebensstil ohne unnötigen Abfall basiert. Mit Hilfe von Glas und Bambusholz sucht und schafft es Designalternativen zu Einwegplastikprodukten und hilft so seinen Kunden, jeden Tag umweltfreundlicher zu leben.
Die Zeit der Quarantäne hat das Unternehmen genutzt, um ein neues Konzept zu entwickeln, die Marke zu ändern und neue wiederverwendbare und nachhaltige Produkte vorzubereiten. Was wir in Zukunft von GoodWays erwarten können und welche Auswirkungen die Coronavirus-Krise auf die Umwelt hat, habe ich Tereza Svobodová gefragt, die das ökologische Herz des Teams bildet.
- Euer erstes Produkt ist eine wiederverwendbare Trinkflasche. Hattet ihr noch andere Alternativen oder war das die klare erste Wahl?
Unser erstes Produkt, das bis heute das beliebteste und gefragteste bleibt, ist die doppelte Glasflasche GoodGlass Thermo – eine doppelwandige Flasche aus Borosilikatglas mit weitem Hals und einem zweigeteilten Sieb für Tee, Kräuter oder Kaffee. Dank ihrer universellen Verwendung war dieses Design für uns die klare Wahl. Wir glauben, dass es zwischen praktischer Nutzung und schönem Design keine Kompromisse geben sollte.
- Warum gerade Glas? Welche Eigenschaften waren für euch bei der Materialauswahl entscheidend?
Wir von GoodWays glauben, dass Glas die reinste Art ist, wenn es um Trinkflaschen geht, sowohl für uns als auch für unseren Planeten. Es hinterlässt keine Gerüche oder Geschmäcker wie Plastik und ist leicht zu pflegen. Für unsere Flaschen verwenden wir spezielles Borosilikatglas, das widerstandsfähiger ist als normales Glas und auch kochendes Wasser aushält. Und wenn ihr zusätzlich eine leckere Infusion aus Früchten oder Kräutern in die Flasche zubereitet, könnt ihr beim Trinken durch die Flasche hindurch schauen und euch so zur Einhaltung einer angemessenen Flüssigkeitszufuhr motivieren.
- Was hat euch eigentlich dazu gebracht, GoodWays zu gründen?
Als GoodWays (damals GoodGlass) gegründet wurde, wurde in der Tschechischen Republik noch nicht so viel über einen nachhaltigen Lebensstil und die Notwendigkeit gesprochen, Einwegplastikprodukte durch wiederverwendbare zu ersetzen, wie es heute der Fall ist. Wir haben uns entschieden, das zu ändern, unseren Teil beizutragen und die Abhängigkeit der Welt von Plastikflaschen und anderen Einwegprodukten zu verringern. GoodGlass ist eine schöne Designflasche, die jeder gerne dabei hat, und dadurch verhält man sich ganz natürlich nachhaltiger, indem man keine unnötigen Plastikflaschen mit Wasser oder Becher mit Limonade kauft. Es gibt nichts Einfacheres, als um ein Getränk in die eigene Flasche zu bitten! Gleichzeitig versuchen wir mit unseren Produkten auch die Idee der Wiederverwendbarkeit und Abfallvermeidung zu verbreiten. Deshalb führen wir jetzt weitere Produkte ein, die Einwegplastikprodukte ersetzen, um zu einem Leben mit weniger Abfall zu motivieren. Derzeit haben wir zum Beispiel GoodStraw Bambusstrohhalme im Angebot und planen weitere Produkte.
- Inwieweit hat die Coronavirus-Krise das Verhalten eurer Kunden beeinflusst? Und habt ihr das Gefühl, dass es sich wieder normalisiert?
In der Krisenzeit war es, wie für viele andere kleine Unternehmen, nicht einfach. Wir haben einen signifikanten Rückgang der Bestellungen sowohl von Seiten der Kunden als auch von Seiten der Geschäftspartner festgestellt. In der ersten Welle wusste niemand, wie sich die gesamte Situation entwickeln würde, und daher beschäftigten sich die Menschen verständlicherweise hauptsächlich mit der Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse und der Hilfe für andere. Wir haben selbst versucht, dort zu helfen, wo es nötig war. Gleichzeitig haben wir diese Zeit genutzt, um ein neues Konzept für das Unternehmen und die Erstellung eines neuen Online-Shops vorzubereiten. Nach einer Weile begannen die Menschen, die Auswirkungen der Krise auf kleinere Unternehmen zu erkennen, und begannen, uns mit ihren Bestellungen zu unterstützen, wofür wir bis heute sehr dankbar sind. Seit Anfang Mai spüren wir wieder einen Anstieg des Interesses und müssen jetzt sagen, dass wir „über den Berg“ sind.
- Ihr habt die Zeit der Quarantäne genutzt, um ein neues Konzept und neue Produkte vorzubereiten. Worauf können wir uns in den nächsten Monaten von euch freuen?
Die größte Veränderung, die wir derzeit durchlaufen, ist die Namensänderung des Unternehmens von GoodGlass in GoodWays. Zu Beginn haben wir das Unternehmen GoodGlass mit nur einem einzigen Produkt gegründet. Allmählich führen wir jedoch neue Produkte ein, und unser neuer Name beschreibt uns jetzt viel besser. Mit unseren Produkten versuchen wir, die guten Wege oder Möglichkeiten zu einem nachhaltigen Lebensstil anzubieten. In den kommenden Monaten könnt ihr euch also auf die Einführung neuer Produkte freuen, die weitere Einwegplastikprodukte ersetzen werden. Alles geht langsamer, als wir dachten, da wir sie sorgfältig testen und nichts auf den Markt bringen wollen, mit dem wir nicht hundertprozentig zufrieden sind. Wir können jedoch verraten, dass wir derzeit intensiv an einer Reihe von genähten Produkten zusammen mit der Firma Vigvam Design aus Pilsen arbeiten, die bereits unsere neuen Hüllen für GoodGlass nähen, die unsere Erwartungen bei weitem übertroffen haben.
Das Hauptanliegen eures Unternehmens ist ein umweltfreundlicher Ansatz und Nachhaltigkeit. Wie wird eurer Meinung nach der Einfluss des Coronavirus in dieser Hinsicht sein?
Der Einfluss des Coronavirus auf die Ökologie ist ein komplexes Thema. Während der Krise haben wir auf unserem Blog den Artikel “Wie hängt der Coronavirus mit der Ökologie?" geteilt. Darin beschreiben wir sowohl die negativen als auch die positiven Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Ökologie, aber auch Tipps, wie man während und nach der Krise weiterhin nachhaltig leben kann. Kurz gesagt, auf den ersten Blick mag es scheinen, dass die Coronavirus-Krise positive Auswirkungen auf die Ökologie hat, da die CO2-Emissionen weltweit gesenkt wurden, und der vorübergehend geringere Verbrauch zu einer niedrigeren Nachfrage und damit auch Produktion führte. Andererseits ist das Thema Umwelt sowohl aus den Medien als auch aus staatlichen und internationalen Bemühungen verschwunden, da sich die Regierungen nun auf die Milderung der Auswirkungen der Wirtschaftskrise konzentrieren und das Thema Klimakrise in den Hintergrund gedrängt wird. Ein weiteres Problem ist das erhöhte Aufkommen von Einwegabfällen, sei es in Form von medizinischen Hilfsmitteln, Plastikverpackungen, die im Rahmen von Hygienemaßnahmen wieder in die Regale der Supermärkte zurückgekehrt sind, oder Einwegbechern und -schachteln aus Restaurants. Es stellt sich also die Frage, ob wir daraus lernen und lernen, mit weniger zu leben, oder ob wir zu unserem konsumorientierten Lebensstil zurückkehren.
- Was möchtet ihr mit GoodWays erreichen? Habt ihr einen „wilden Traum“?
Wir würden uns freuen, wenn GoodWays weiterhin wächst, wie bisher, und mehr Menschen bekannt wird, damit wir unsere Idee der Nachhaltigkeit weiter verbreiten können. Wir möchten wiederverwendbare Alternativen zu den meisten Einwegprodukten anbieten, damit diese allmählich aus unserem Leben verschwinden können. Jetzt sind wir noch ein kleines Unternehmen, aber unser Traum ist es, in der Lage zu sein, weitere sinnvolle Projekte zu unterstützen. Zum Beispiel solche, die versuchen, das Wasser auf natürliche Weise in unsere Landschaft zurückzubringen und so deren Austrocknung zu verhindern.
- Habt ihr Tipps, wie man im Alltag etwas umweltfreundlicher leben kann?
Es ist wichtig zu erkennen, dass niemand perfekt ist und es nicht möglich ist, von heute auf morgen zu einer Person zu werden, die keinen Abfall produziert und deren ökologische Fußabdruck minimal ist. Wichtig ist es, einzelne Schritte schrittweise und dauerhaft einzuführen. Denn jeder Schritt zählt. Beginnt schrittweise mit Schritten, die für uns realistisch und einfach im Alltag umzusetzen sind. Ich glaube, dass viele von uns jetzt bereits ihre eigene Einkauftasche und Beutel für Obst, Gemüse und Brot mitnehmen. Wiederverwendbare persönliche Wasserflasche ist ebenfalls grundlegend. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es für mich viel einfacher ist, die Einwegprodukte abzulehnen, wenn ich meine Trinkhalme oder Besteck dabei habe. Wichtig ist es also, bewusst zu handeln und unnötigen Abfall abzulehnen. Und vor allem sich deswegen nicht zu stressen.
Mit Liebe,
Terka, Johan & das GoodWays-Team